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Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin  
  
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Informationen

 

Rotavirusimpfung für Säuglinge

Rotaviren sind in Deutschland – neben den Noroviren – häufig nachgewiesene Erreger von akuten Durchfallerkrankungen. Der Erkrankungsgipfel einer Infektion mit Rotaviren liegt in den ersten Lebensjahren. Bis zum 3. Lebensjahr sind über 90 % der Kinder infiziert, bis zum 5. Lebensjahr ist in der Regel bei allen Kindern eine Rotavirusinfektion abgelaufen. Reinfektionen oder Infektionen mit anderen Serotypen sind möglich, verlaufen in der Regel jedoch klinisch weniger schwer. Infektionen können alle Altersgruppen betreffen, jedoch werden Krankheitsverläufe, die eine Krankenhausbehandlung notwendig machen, vorwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei älteren Personen beobachtet. Erkrankungen durch Rotaviren verlaufen in Deutschland aufgrund der gesicherten medizinischen Versorgung nur extrem selten tödlich.


In Deutschland stehen zwei orale Impfstoffe für Säuglinge zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um Lebendimpfstoffe, die 2- bzw. 3-mal innerhalb der ersten 24 bzw. 26 Lebenswochen gegeben werden müssen.

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der beiden Impfstoffe wurden in Studien mit weltweit über 100.000 Säuglingen belegt. Darminvaginationen, die bei einem früheren Rotavirus-Impfstoff vorgekommen waren, traten mit den neuen Impfstoffen nicht gehäuft auf. Die Impfung verhindert nicht eine Erkrankung durch Rotaviren, es konnte aber für die Verhinderung eines schweren Verlaufs eine Effektivität von 96–98 % nachgewiesen werden. Über 90 % aller Krankenhausbehandlungen wegen Rotavirusinfektionen können durch die Impfung verhindert werden. In den Zulassungsstudien wurde darüber hinaus eine Reduktion von 74–87% aller Rotaviruserkrankungen – unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung – durch die Impfung beschrieben.

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